Die 9 Phasen der Buchveröffentlichung

In seinem Blogpost "The roller coaster of shipping" beschreibt Seth Godin die neun Phasen bis zur Buchveröffentlichung. Ich bin (noch) kein Bestseller-Autor, aber viele der Aufs und Abs habe ebenfalls so erlebt.

Da ich gerade an einem Update von "Der Arme Poet" sitze, war der Zeitpunkt passend. UND: Meiner Meinung nach sind diese neun Phasen auch für Nicht-Autoren interessant. Sie lassen sich auf ziemlich alles anwenden, was wir vor uns herschieben: Webseiten-Redesign, Produkt-oder Blog-Launch, Newsletter etc.

Quelle: Seth Godin

Die Y-Achse steht für den Spaßfaktor, die X-Achse steht für die Zeit.



Die 9 Phasen

1. Die manische Vorfreude. Man hat DIE Idee für ein Buch, ist völlig aus dem Häuschen. Die Erleuchtung kommt beim Duschen oder in der Bahn. In jedem Fall kann man es kaum erwarten, dass die Welt davon erfährt.

2. Die Realität setzt ein. Nachdem man der ersten Person von der genialen Idee erzählt hat und diese nicht in Begeisterungsstürme ausbricht, verflüchtet sich der anfängliche Enthusiasmus. Auf "kritische", meist berechtigte Nachfragen hin, muss man sich plötzlich mit den "trivialen" Dingen auseinandersetzen. In meinem Fall, ob das E-Book kostenlos ist oder ich Geld dafür verlangen will, wenn ja wie viel.

3. Stop. Nach dem ersten Dämpfer und vielleicht ein bis zwei Tagen darüber Schlafen, ändert man vielleicht etwas, macht aber trotzdem weiter.

4. Tal der Tränen. Der eingeschlagene Weg funktioniert nicht wie gedacht. 1.000 Wörter pro Tag scheinen wie ein unüberwindbarer Berg. Die Welt verschwört sich gegen einen. Plötzlich will jeder etwas von einem und man findet einfach keine Zeit zum Schreiben. Man steckt fest.

5. Läuft. Der Rhythmus ist gefunden, alles klappt wie am Schnürchen, 2.000 Wörter sind kein Problem und auf einmal ist man wieder voller Ideen.

6. Was, wenn ... Selbstzweifel. Die erste Version von "Der Arme Poet" war innerhalb von zwei Wochen geschrieben. Aber bis zur Veröffentlichung dauert es noch einmal sieben Monate. Mich quälten unzählige Selbstzweifel: Was, wenn es doch nicht so brilliant ist, das Buch verrissen wird, ich zur großen Lachnummer werde... Wer bin ich überhaupt?

7. Passt. Die erste Version war weit davon entfernt perfekt zu sein, aber ich habe sie veröffentlicht. Und darauf bin ich immer noch stolz, denn an dieser "Hürde" scheitern viele. Jüngst traf ich jemand, der bereits drei E-Books geschrieben, aber sie bis heute nicht online gestellt hat. Schade.

8. Post-partum ennui kann man wohl mit Wochenbett-Depression übersetzen. Unter Punkt 6 hatte ich geschrieben, dass Kritik/Verriss meine schlimmsten Befürchtungen waren. Das ist nicht das Schlimmste, sondern kein oder wenig Feedback zu bekommen. Letzlich ist man ja stolz auf sein Baby.

9. Das Leben geht weiter. Ab und an bekomme ich eine E-Mail oder einmal sogar einen Telefonanruf, in dem sich ein Leser bei mir bedankte. Das sind die Momente, in denen ich weiß, es hat sich gelohnt, all die "Mühen" in Kauf zu nehmen.

Dann kommt das Update oder eine neue Buchidee und es geht wieder zurück auf "Los". Eines habe ich auf alle Fälle gelernt, besser nicht perfekt als nie.

Und in welcher Phase steckt dein Projekt? Wann erblickt es das Licht der Welt?