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Frühjahrsputz? Ausmisten? Im privaten Bereich machen wir das – manchmal. Im Unternehmensumfeld tun wir uns schwer damit. Zum Beispiel uralte Marketingunterlagen zu entsorgen. Wer weiß, ob man sie nicht doch noch einmal brauchen könnte. Höchste Zeit, das zu ändern.
Ich bin am Überlegen, meine Webseite zu redesignen. In meinem Fall heißt das, ein neues Template zu benutzen. Nun möchte ich die Gelegenheit auch dazu nutzen, ein wenig aufzuräumen. Ein verspäteter Frühjahrsputz wenn man so will. Im Laufe der Zeit ist einiges an Inhalten dazugekommen. Und jetzt stehe ich vor der Frage: Was braucht es wirklich?
Im Buch "Metaskills" habe ich dazu ein passendes Zitat gefunden:
"We seem to be addicted to addition. Adding, collecting, stacking, extending, building up, building out–these are activities that come naturally to us."Weiter heißt es:
"[...] Companies, also, have a tendency toward hoarding. They build up a tangle of products, services, brands, subbrands, features, departments, offices and the bureaucratic rules to manage them. They only cut them back when the weeds begin to strangle their profits."Nehmen wir den Bereich Marketing.
Die Marketing-Broschüren, die in irgendeinem Karton verstauben, Werbegeschenke, die niemand haben will, Kugelschreiber, die längst eingetrocknet sind. Roll-ups mit dem alten Firmen-Logo. Flyer von der Messe vor drei Jahren. Aufkleber, Visitenkarten von ehemaligen Mitarbeitern. Die Schränke sind voll davon. Und das sind nur ein paar der Auswüchse.
Ganz zu schweigen von den vielen Webseiten, zig Unterseiten mit veralteten Informationen, für die sich niemand interessiert. Downloads, die wegen ihres Alters einfach nur noch peinlich sind.
Nur, warum fällt es so schwer, die Sachen einfach wegzuschmeißen, statt sie von einem Schrank in den nächsten zu verräumen? Trägheit? Pathologisches Verhalten? Das hat fast schon messiehafte Züge:
"Messies neigen zum Sammeln bzw. Horten von Sachen, die ohne die Störung als wertlos angesehen und weggeworfen würden. Die Betroffenen sind meistens unfähig, den realen Wert dieser Gegenstände einzuschätzen und zwischen wichtig und unwichtig, brauchbar und unbrauchbar zu unterscheiden. Oft sehen sie die Irrationalität ihres Hortens zwar ein, sind aber nicht in der Lage, der Einsicht entsprechend zu handeln." Quelle: WikipediaIrrationales Horten, das passt.
Nun, ich verantwortete keinen Großkonzern. Auch ist meine Webseite und mein Angebot definitiv überschaubar. Dennoch stelle ich mir die Frage, wie viel ist genug? Welche Informationen braucht es wirklich?
So viel ist sicher, für mich ist es wieder an der Zeit zurückzuschneiden, überflüssige Inhalte zu entfernen.
Und vielleicht ist es für den ein oder anderen Leser ebenfalls ein guter Zeitpunkt gekommen auszumisten. Platz zu schaffen für die aktuellen Sachen, die dann in zwei Jahren auch wieder niemand mehr anschauen wird. In diesem Sinne: Viel Spaß bei der großen Ablage!
Quelle: raffaespo auf Flickr |
PS: Hmh, wer weiß, vielleicht sollte ich Marketing-Entrümpelungsdienste oder Beratung für Marketing-Messies mit ins Portfolio aufnehmen. Jetzt, da ich bald wieder Platz habe ;-)