Den vermutlich schwersten Tipp habe ich mir zum Schluss aufgehoben: Mach mal nichts! Das ist das bestgehütete Erfolgsgeheimnis, das es wohl gibt. Ich meine das tatsächlich nicht ironisch.
Eine weit verbreitete Überzeugung ist, dass viel Einsatz auch viel bringt. Man muss sich nur genug anstrengen, dann kommt der Rest schon von alleine. Das habe ich lange Zeit auch geglaubt, aber ich sehe inzwischen, dass das so nicht stimmt. Im Gegenteil. Wir verrennen uns oftmals vor lauter Aktivität. So wie ich damals:
"Ende Januar 2014 beschloss ich, im Februar nichts zu machen. Keine neuen Vertriebs- und Marketingbücher oder -Blogposts zu lesen. Keine entsprechenden Podcasts zu hören. Keine Akquise. Nichts. Mich nur um bestehende Kunden zu kümmern, so weit notwendig, mehr nicht. Das Ergebnis: zahlreiche neue Ideen. Außerdem zwei neue Kunden ganz ohne mein Zutun.Schneekugeleffekt - weniger schütteln für mehr Klarheit
Vorausgegangen war der bis dato erfolglose Versuch, eine Lösung für ein Problem zu finden, das mich schon monatelang beschäftigte. Nichts funktionierte, ich war frustriert und je mehr ich versuchte, desto schlimmer wurde es. Also habe ich noch mehr Podcasts gehört, noch mehr Bücher gelesen, noch mehr probiert. Irgendwo musste doch die Antwort zu finden sein. Ende Januar kam dann der Punkt, an dem ich nicht mehr weiter wusste. Ich hatte mich verrannt, sah den berühmten Wald vor lauter Bäumen nicht mehr."
Ich vergleiche das gerne mit einer Schneekugel. Üblicherweise versuchen wir Problemen zu lösen, in dem wir viel tun. Wir schütteln die Schneekugel und sehen trotzdem nicht klarer. Also schütteln wir weiter, so lange, bis wir gar nichts mehr erkennen. Statt die Schneekugel einfach hinzustellen und den Schnee setzen zu lassen, überlegen wir uns Strategien, wie wir noch mehr schütteln können, probieren zig Dinge aus und wundern uns, warum wir so erschöpft sind ...
Ich will damit nicht sagen, dass wir uns nur noch zurücklehnen sollen. Mir geht es darum, nicht immer gleich in Aktionismus zu verfallen, wenn wir ein Problem nicht sofort lösen können. In solchen Momenten hilft es, mal nichts zu tun, den Schnee setzen zu lassen, um wieder klarer zu sehen. Mir hat das enorm geholfen. Es ist aber der am schwersten umzusetzende Rat, den ich jemals bekommen habe.
Daher: Nutz die Feiertage und mach mal nichts. Streng dich an, faul zu sein. Je weniger Input, desto besser. Wahrscheinlich geht es dir dann so wie mir: Die Lösung für das Problem kommt von ganz alleine.
PS: An dieser Stelle ein großes Dankeschön an Frank und Gregor für das unermüdliche Sharen der Artikel!
Foto: Heather Franks auf Flickr