Geschafft. Ich habe die 5.000-km-Marke geknackt. Am 13.08.2012 hatte ich beim Aufofahren die "plötzliche Eingebung", das heißt das Ziel, 3.000 km innerhalb von einem Jahr mit dem Rad zu fahren. Warum, keine Ahnung. Ein sportliches Ziel, etwa Wettkämpfe zu fahren, hatte ich nicht. Ein leidenschaftlicher Rennradfahrer war ich zu dem Zeitpunkt auch nicht. Warum es sich dennoch gelohnt hat, das miese Wetter derzeit gar nicht so schlecht ist und alles dann doch irgendwie mit Vertrieb zu tun hat – meine lessons learned.
3.000 km klingt viel
Für die wenigen, die von diesem Unterfangen wussten, klangen 3.000, später 5.000 km viel. In der Summe vielleicht, aber nicht, wenn man es runterbricht. Dann sind es 10 bzw. knapp 17 km am Tag (bei 300 Tagen). Dies hatte ich bereits kurz nach der Eingebung getan: 3.000 km in überschaubare Tagesziele heruntergerechnet. Meist fuhr ich mehr als 10 km, was natürlich unglaublich motivierend war und schnell dazu führte, das anfängliche Ziel hochzuschrauben.
Lesson learned:
Herunterbrechen von großen Vorhaben in kleine und kleinste Schritte ist entscheidend.
Stupide, nervtötend, langweilig
Die größte Schwierigkeit war und ist, sich selbst zu motivieren, Kilometer um Kilometer auf dem Fahrrad/Hometrainer abzuspulen. Das ist stupide, nervtötend. Um einen Bore-Out zu verhindern, habe ich während der Wintermonate unzählige Podcasts angehört bzw. Videos vor allem rund um das Thema Vertrieb, Marketing, Business Development angeschaut. Auf diese Weise habe ich ziemlich viel Neues gelernt, Ideen bekommen und die Stunden "sinnvoll" genutzt. In den Sommermonaten werde ich das vermissen. In der Hinsicht bin ich eigentlich froh, dass der Winter lang und das Frühjahr noch nicht wirklich angefangen hat.
Lessons learned:
Da ich schon länger Sport treibe, war mir bewusst, dass es Tage geben wird, an denen es einfach nur nervt. Ich denke, es ist wichtig, sich vorab zu überlegen, was man tun kann, um auch dann bei der Stange zu bleiben. Also: Vorab mit dem "Schlimmsten" rechnen und sich nicht einreden, dass alles super sein wird.
Und was hat das Ganze mit Vertrieb zu tun?
Seit meinen Kaltakquise-Tagen war mir Ziele setzen und über sie akribisch Buch führen verhasst. Seit Mitte letzten Jahres sehe ich die positiven Aspekte. Tage, an denen ich wie heute feiern kann, ein Ziel erreicht zu haben oder die vielen Wochen, wo ich sehen konnte, wie viele Kilometer noch runterstrampeln muss. Und letztlich ist es im Vertrieb ähnlich. Sich ein Ziel setzen und jeden Tag daran arbeiten, dem näher zu kommen, indem man Anrufe macht, E-Mails schreibt, bei Kontakten nachhakt, auch wenn es oft frustrierend, stupide, nervtötend und langweilig ist.
Und nu?
Bis zum 13.08.2013 möchte ich weitere 2.500 km fahren, heißt 7.500 km in einem Jahr schaffen. Und danach? Ich weiß es nicht.