Das Prinzip der Sozialen Bewährtheit - was SPON & Co noch lernen müssen


Hätten die Chefredakteure von Spiegel Online, Süddeutsche.de, FAZ.net nur mal "Yes! Andere überzeugen - 50 wissenschaftlich gesicherte Geheimrezepte" gelesen. Dann hätten sie das Prinzip der Sozialen Bewährtheit gekannt, und dann wäre der Aufruf, den Adblocker auszuschalten, nicht nach hinten losgegangen.
Ich lese gerade "Yes! Andere überzeugen - 50 wissenschaftlich gesicherte Geheimrezepte" (kein Affiliate-Link). Die Autoren stellen verschiedene Studien aus dem Bereich der Sozialpsychologie vor, unter anderem zum Prinzip der Sozialen Bewährtheit.

Wiederverwenden von Handtüchern

Jeder kennt vielleicht das Hinweisschild im Hotelzimmer, dass das Wiederverwenden von Handtüchern die Umwelt schont. Wissenschaftler haben nun getestet, ob sich das Verhalten der Gäste ändert, wenn stattdessen darauf steht:
Die Mehrheit der Hotelgäste verwenden während ihres Aufenthaltes ihre Handtücher mindestens einmal wieder.
Dies führte zu einer Steigerung um 26 Prozent. Und die Formulierung:
Gäste in diesem Zimmer ... 
führte zu einer Zunahme von 33 Prozent.

Wir lassen uns also durchaus vom Verhalten anderer beeinflussen. Soziale Bewährtheit nennt die Wissenschaft das.

Dieser Effekt lässt sich auch im umgekehrten Fall beobachten, heißt, wenn ich nicht will, dass jemand etwas tut und dies öffentlich anprangere, kann der Schuss nach hinten losgehen. 
"[...] weil das Lamento über all diejenigen, die nicht mitmachen, andere dazu ermutigen könnte, sich dem unerwünschten Vorbild anzuschließen." 
Beobachtet wurde das Phänomen bei Steuerhinterziehung oder eben jüngst beim Aufruf von Spiegel Online, Süddeutsche.de, FAZ.net, den Adblocker abzuschalten. Das Ergebnis:

Quelle: Twitter

Aus Schaden wird man klug bzw. andere reich.

Fazit: 

Obwohl ich erst ein Drittel des Buches gelesen habe, es ist definitiv Anwärter für mein Buch des Jahres 2013.

 "Yes! Andere überzeugen - 50 wissenschaftlich gesicherte Geheimrezepte" (kein Affiliate-Link)