Really Simple Systems macht seinem Namen alle Ehre: Es ist einfach und schlicht gehalten, es konzentriert sich auf das Wesentliche: die Verwaltung von Kundenkontakten. Allerdings wirkt es an manchen Stellen zu schlicht, fast ein wenig lieblos. Ein Beispiel ist das Formular-Design oder die Gestaltung der Reports. Auch die Usability ist für mich noch nicht optimal.
Funktionsumfang in der kostenlosen Version:
- 2 Benutzer
- 100 Accounts ("companies you deal with")
- 100 MB Speicher
- Sprache: Englisch
Vorteile:
- Einfach gehalten
- Felder lassen sich anpassen
- Alle Infos zu einem Kunden auf einer Seite (Angebote, Aufgaben, Beziehungen zu anderen Unternehmen, Dokumente)
Nachteile:
- Kontakt anlegen etwas umständlich (ich muss erst ein Unternehmen erstellen)
- Usability könnte an der ein oder anderen Stelle besser sein
Nice-to-Know
Es gibt ein kurzes, gutes Einführungsvideo. Die FAQ-Seite fand ich dagegen nicht so gut, zu viel Text anstelle von Screenshots. Hier ein Beispiel für den Bereich "Opportunity Management".
Startseite
Die Startseite ist, wie das ganze Tool, schlicht und aufgeräumt. In der Freeversion kann sie leider nicht angepasst werden.
Startseite Really Simple Systems |
Kontaktverwaltung
Really Simple Systems unterscheidet zwischen Accounts (Unternehmen) und Contacts (Personen). Das kann im jeweiligen Formular weiter spezifiziert werden. Zum Beispiel Wettbewerber, Prospect (siehe weiter unten den Screenshot AccountType).
Etwas umständlich finde ich es, dass ich erst einen Account erstellen muss, um einen Kontakt anzulegen.
Accounts
Hier das Formular zum Anlegen eines neuen Kontakts. Felder können über "Setup" und dort über "Manage Custom Fields" hinzugefügt oder angepasst werden.
Formular zum Anlegen eines Accounts |
Die Drop-down-Menüs für "Type", "Source" und "Sector" können über "Setup" und dann "Manage Look Up Tables" angepasst werden.
Für AccountType sieht das so aus:
Menü zum Anpassen von AccountType |
Einzelansicht Account
Für den Screenshot habe ich die Seite stark verkleinert, damit alles drauf passt. Auf die jeweiligen Punkte gehe ich nachfolgend noch ausführlicher ein.
Einzelansicht Account |
Contacts
Auch hier alles sehr schlicht. Weiter unten gibt es noch einen Screenshot des Kontakt-Formulars.
Ansicht Contacts in der Einzelansicht des Accounts |
Gut gefällt mir das Kästchen "Hold", damit gleich die Erinnerung kommt: "Halt, bei dem grad nicht melden." Es können übrigens mehr als vier Kontakte pro Account angelegt werden. Generell gibt es nur eine Einschränkung in Bezug auf Accounts: In der Freeversion können max. 100 angelegt werden.
Tasks
Ansicht Task in der Einzelansicht des Accounts |
Das Formular, um eine Aufgabe anzulegen.
Formular zum Anlegen einer Aufgabe |
Spannend fand ich, dass im Drop-down-Menü "Task-Type" auch ein Tweet aufgeführt wird.
Activity
Anders als eine Aufgabe kann ich eine Activity nicht einer anderen Person zuweisen.
Ansicht Activity in der Einzelansicht des Accounts |
Das Formular, um eine Activity anzulegen.
Formular zum Anlegen einer Activity |
Opportunity
Ansicht Opportunity in der Einzelansicht des Accounts |
Formular zum Anlegen einer Opportunity |
Das Opportunity-Formular fand ich nicht gut gelöst. Zum Beispiel "Forecast". Vermutlich ist damit die Einschätzung der Erfolgsaussichten gemeint. Standardmäßig stehen dort unter anderem "Lost/Dead" und "Closed/Won". Das sollte sich für mich automatisch in 0 bzw. 100 Prozent Wahrscheinlichkeit niederschlagen. Leider muss ich es noch mal extra bei "Probability" auswählen. Ansonsten hat auch ein verlorenes Angebot weiterhin eine Erfolgswahrscheinlichkeit von zehn Prozent.
Nicht gut finde ich außerdem, dass es kein Drop-down-Menü für "Next Step" und "Loss Reason" gibt. Das würde einem die Arbeit erleichtern.
Außerdem nicht gut: Der "Save"-Button ist oben rechts. Ich fände einen zweiten am Seitenende hilfreich.
Was mir generell nicht gefällt: Wenn ich wieder zurück zur Account-Übersicht von "Foobar Inc" möchte, muss ich "(Foobar Inc)" anklicken (siehe Markierung). Fand ich nicht intuitiv. Ich hätte es vielmehr oben in der Seitenleiste erwartet.
Linked Accounts
Ansicht "Linked Accounts" in der Einzelansicht des Accounts |
Hier kann ich beispielsweise Tochterfirmen angeben. Oder Subunternehmer. Gute Idee, Beziehungen zu anderen Unternehmen abzubilden.
Mehr Punkte gibt es nicht in der Einzelansicht des Accounts.
Contacts
Hier nun das Formular zum Anlegen eines Kontakts. Viele Felder, die ich ausfüllen kann, für mich fast schon zu viele. Das fand ich bei RAYNET Cloud CRM besser gelöst.
Formular zum Anlegen eines Kontaktes |
Insgesamt fand ich das Formular-Design schlicht, aber gleichzeitig auch ein wenig lieblos.
Reports
Es gibt zahlreiche Reports.
Verfügbare Reports in Really Simple Systems |
Auch hier mein Kritikpunkt. Es könnte optisch schöner aufbereitet sein.
Beispiel eines Reports "My Opportunities" |
Fazit
Es ist in der Tat ein "Really Simple System" im positivem, wie teilweise negativem Sinn. Gut gefällt mir, dass ich direkt über den Account ein Angebot, eine Aufgabe anlegen kann.
Allerdings könnte man einiges an der Usability verbessern. Das heißt den "Save"-Button nicht nur rechts oben anzuordnen. Gerade bei der Eingabe von Angeboten fand ich das störend. Hilfreich wäre ein weiterer Button am Seitenende.
Was mir außerdem nicht gefällt, ist, dass ich erst einen Account anlegen muss, um einen Kontakt zu erstellen.
Das Design finde ich an manchen Stellen etwas lieblos. RAYNET hat gezeigt, welchen Unterschied kleine Design-Elemente manchen können.
Mein Fazit daher: Nicht schlecht, aber begeistert hat es mich nicht.
Hier noch einmal der Funktionsumfang der kostenlosen Variante:
- 2 Benutzer
- 100 Accounts ("companies you deal with")
- 100 MB Speicher
- Sprache: Englisch
Versionsvergleich
Je nachdem, wie viele Accounts man anlegen möchte, kostet es extra. In der Premium- und Enterprise-Version gibt es zudem unter anderem ein Kampagnen- und E-Mail-Marketing-Modul.
Ähnliche Artikel:
CRM Freeware: 21 kostenlose CRM-Tools im Test
Nicht die Lösung - warum viele eigentlich kein CRM-System brauchen
Immer auf dem Sprung - Grashüpfer-Syndrom im Vertrieb & Marketing