Die 400-Dollar-Buch-Lektion


Sag mal ehrlich, würdest du für ein neues Buch 400 Dollar zahlen? Oder zu einem Event gehen, das 25.000 Dollar Eintritt kostet?

Würden die wenigsten, und das ist die große Chance, aus Vertriebssicht. Es ist ein Angebot für wenige, das hochattraktiv ist – für beide Seiten.

400-Dollar-Book


An der Stelle mal wieder Seth Godin, der 2016 ein 400-Dollar-Buch auf dem Markt gebracht hat. Das Besondere? Es wiegt mehr als 15 Hard-Cover-Bücher, hat 800 Seiten und eine Auflage von 2.400 Exemplaren. Das erklärt es aber noch nicht. Es ist einfach ein Sammler- und Liebhaber-Objekt, ein Hingucker, nichts Alltägliches, das man sonst im Buchladen oder bei Amazon findet. Und es ist vergriffen, alle weg!

Und das 25.000-Dollar-Event


Hier hab ich kein konkretes Beispiel, auf das ich verlinken kann, aber gerade Coaches aus den USA, wie ein Tony Robbins haben so etwas im Portfolio. Ich kenne jemand, die für ein mehrtägiges Seminar auf den Virgin Islands (Insel von Richard Branson) im Doppelzimmer 25.000 Dollar hingelegt hat. Es ist die Exklusivität, man ist mit wenigen auserwählten, sehr erfolgreichen und/oder reichen Leuten zusammen. Das lassen sich einige etwas kosten.

Der ein oder andere denkt jetzt: Also für das Geld würde ich das auch machen. Oder 400 Euro für ein Buch, da würde ich mir das schon noch einmal überlegen. Nö, glaub ich jetzt nicht.

Die größte Schwierigkeit? 


So groß denken wir gar nicht. Dafür braucht es eine +10 statt +1 Denke, nur die meisten, die "das auch machen würden" bewegen sich im +1 bis maximal +3-Kontext und haben dafür Angebote. Sie haben nichts in petto, was Premium-Kunden anzieht.

Ist ja per se nicht schlecht, muss man auch nicht.

Aber gerade für Premium-Preise braucht es eine andere Zielgruppe, denn es gibt sie: Es gibt Leute, die 400 Dollar für ein Buch ausgeben oder 25.000 Dollar für ein Event. Es kann sogar sein, dass du solche Kunden schon hast, aber ihnen nichts Entsprechendes anbietest.

Aber selbst wenn wir still und heimlich so groß denken, dann müssen wir selbst davon überzeugt sein, dass wir das wert sind, dass wir den Kunden einen solchen +10-Mehrwert bieten mit entsprechenden Preisen.

Und da schießen sich die meisten ins Aus, zu bescheiden, zu ehrlich, zu zögerlich, zu unsicher, zu risikoscheu. Oder das Angebot ist wenig überzeugend, es bietet einfach keinen Mehrwert, keinen Richard Branson.

Wie kommt man dahin? 


Wenn ich da ein Patentrezept hätte, dann hätte ich auch mein 25.000-Euro-Consulting-Business.

Was ich seit einiger Zeit mache, ich teste verschiedene Dinge aus, biete bewusst Sachen an, die aus meinem klassischen Angebot herausragen, also statt nur CRM-Tools zu empfehlen, eine längerfristige Begleitung, bei der ich Ideen für den Vertrieb liefere. Ich habe auch noch eine etwas ungewöhnlichere Barcamp-Idee, bei der ich gerade mal schaue, wie sich das umsetzen lässt.

Leider keine Erfolgsgeschichten bislang, die ich verkünden könnte, sonst hätte ich nicht Seth Godin oder die Coaches als Beispiele bemühen müssen, ich arbeite dran. ;-)

10 Ideen 


Meine Ideen entstanden bei einer Übung, die ich mir von James Altucher abgeschaut habe. Er schlägt vor, sich jeden Tag eine Aufgabenstellung zu überlegen und zehn Ideen niederzuschreiben.

Eine Fragestellung war bei mir beispielsweise: "Welche Events würde ich gerne machen?", "Wie kann ich Produkt ABC monetarisieren?" oder "10 Produkte, die man mal entwickeln sollte". Das ist ein gutes Training für den Ideenmuskel, ich hab die Zahl auf 20 erhöht, das strengt mehr an.

Eine weitere Inspiration war Neville Mehora, der aufgelistet hat

How would you make an extra $10,000 in a month?

How would you make an extra $100,000 in a month?

How would you make a million dollars in one month?

Vielleicht sind die beiden, Ideenmuskel und "Wie kann ich zusätzlich 10.000 Euro einehmen", ein guter Ausgangspunkt für deine Version vom 400-Dollar-Buch.

So, ich arbeite jetzt weiter an einer "Erfolgsgeschichte", die ich hier posten kann. Und wer so eine parat hat, als her damit, ich freue mich immer über Inspiration.


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